Lapplands Süden zu den „Schweizer Auswanderern“ in Sandsjögarden

Saggetsee

Heute wieder ein Zweitagesbericht.
Gestern war Sonntag und kein genügend starkes Netz auf dem Stellplatz am Polcircle. Ein Abend in Stille? Vielleicht, wir werden sehen.

Der Sonntag erwachte mit einem Traumbild von einem spiegelglatten See vor der Haustüre, einem wolkenlosen strahlenden Himmel und einer duftenden Tasse Kaffee.
Die Hunde erfreuten sich beim Baden. Ihnen schien das Wasser nicht zu kalt, da denke ich immer, ich würde auch gerne schwimmen gehen.
Meine Zehen sagen aber eindeutig, es ist kalt.

Saggatsee

Es besteht keine Eile, wir geniessen den Platz.
Andere Camper fischen mit dem Boot weiter draussen. Zwei bewegen gekonnt ihr Kanu, zwei andere joggen und entschwinden schnell. Mehr sind nicht da, ausser uns.
unser Campingstandplatz

Gegen zwölf Uhr brechen wir auf, den gleichen Weg zurück, denn diese Strasse führt nur bis Kvikkjokk, dann hört sie auf.
Der Rest des Tages ist so, dass man ihn aus dem Reisetagebuch streichen sollte, nichts als Ärger.
Auf dem Rückweg begegnet uns ein VW-Transporter, der uns mit viel Tempo mitten auf der schmalen Strasse entgegenkommt. Es rumpelt heftig. Der Transporter brettert davon und unser Aussenspiegel ist gebrochen. Wir richten, was sich richten lässt und fahren weiter.
In Jokkmokk werden wir bei den Polisen ein Protokoll aufnehmen lassen.

Jetzt ist erstmal alles wieder in Ordnung. Wir spazieren mit den Hunden zum See, sie baden und wir sitzen bei einer Fischerhütte.
Nicht lange, denn mit der heutigen Wärme sind auch die Mücken erwacht. Unsere ersten Mückenerfahrungen.
Der Spray wird gezückt und stinkt nun rund um uns herum.
Beim Abtrocknen der Hundepelze sehen wir, dass beide grosse rote runde Flecken am Bauch haben. Das ist von den kleinen Mücken, die im Gras sitzen und auf Hunde warten, die sich hinlegen. Hätten wir das doch vorher gewusst. Wenigstens juckt es sie nicht.

Holzschlag unterwegs

Abends probiere ich wegen dem Schönwetterhimmel den Fernseher zu starten. Beim Suchen nach einem Sender bleibt aber die Satschüssel stecken und lässt sich nicht mehr einfahren. Oh jeh, was nun.
Gebrauchsanweisung konsultieren……. hilft nichts.
In Foren nach Lösungen suchen. Interessant.
Erstmal steigen wir halbwegs je durch eine Dachluke und fachsimpeln über das Dach hinweg und suchen nach einer Lösung. Das sah sicher ulkig aus.
Es half alles nichts und zum Glück schaffte ich es wieder zurück durch das enge Loch.
Ein hin und her. Gedanken über das Schüsselabschrauben, Telefonate mit dem Hersteller in Holland für Support.
Bis dann ein letzter Versuch anstand, nämlich das Stromkabel zur Stellplatzsteckdose zu ziehen.
Jetzt lief alles wieder wie immer. Die Schüssel liegt wieder ordentlich auf dem Dach.
Demnach hat die externe Stromversorgung mangelhaften Strom geliefert.

Ren

Montag
Hausputz. Jede hat ihre Aufgaben. Rebecca füllt und entleert alle Tanks und ich habe Küchendienst und putze den Boden.

Das heutige Ziel ist der Campingplatz der Schweizer Auswanderer von der TV-Sendung.
Unterwegs fahren wir über den Piteälven. Den haben wir weiter im Osten schon gesehn. Ihr erinnert euch vielleicht an die Bilder von den grossen Stromschnellen, die Storforsen.
Hier ist er auch prächtig, in seiner Breite und in seinem Rauschen.

Rentierherde

Heute ist der Tag der Rentiere. Wir treffen einzelne Tiere auf oder neben der Strasse. Dreimal sogar sind ganze Herden vor uns. Es scheint sie gar nicht zu stören, dass sie alle Autos blockieren. Ein Tier legt sich sogar hin.
Mich erstaunen die vielfältigen Fellfarben. Einige sind ganz weiss. Ein paar zottlige graue sind auch dabei und unten auf der Wiese hat sich ein mächtiger brauner Rentiermann hiengelegt und überblickt gemächlich das Geschehen.

Gemütlich und schön ist es heute, somit kann man das Gestern gut wegstreichen aus dem Tagebuch.

Der Camping Sansjögarden liegt an einem See bei Blattnickele.
Herzig, als wir in Sangershausen ins Gespräch mit einem Berner Ehepaar kamen, sagte die Frau, wir müssten unbedingt hierher.
Da dachten wir nicht, dass wir so weit in den Norden fahren werden.

Sandsjögarden

Wie zu erwarten war, sind hier viele Schweizer. Man kann wieder einmal einfach schwatzen.
Zwischendurch bellen und heulen die vielen Schlittenhunde, 23 seien es, die dem Besitzer gehören und mit denen er im Winter durch den Schnee fährt.
Schlittenhund

Man hat direkten Seeanstoss. Morgen werde ich ein Bad nehmen, das ist ein Versprechen, da kann ich mich jetzt nicht mehr davor drücken.
Das Restaurant ist sehr fein, man ist schon sehr verwöhnt nach all den einfachen Mahlzeiten im Womo. Ein Buffet wird geboten. Verschiedene Salate sind bereit und zweierlei Menues stehen zur Auswahl.
Nach dem Essen werden noch Erfahrungen ausgetauscht, die besten Apps gezeigt. Auch mit Daniel, dem Besitzer haben wir noch einen Schwatz.
Jetzt ist es Zeit, diesen Text zu schreiben und hochzuladen.
Ein freundliches hejdo mit der Rentierherde

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